Autor: Daniel

Die Kolonialisierung der Öffentlichkeiten (Teil II)

Die Krise der Printmedien Habermas’ Resümee mag aus gegenwärtiger Sicht übertrieben pessimistisch erscheinen. Man darf allerdings nicht vergessen, dass seine Analyse unter dem Eindruck der damaligen politischen Situation der Adenauer-Republik entstanden ist. Zudem gingen in den 60er Jahren Tausende Menschen gegen die erdrückende Macht des Springer-Konzerns und für die Meinungsfreiheit auf die Straße. Hingegen verfügen […]

Vortrag: „Die Kolonialisierung der Öffentlichkeiten“

Ich war eingeladen, auf der Fachtagung „Zukunft der Bibliotheken“ den Einführungsvortrag zu dem Thema „Die Kolonialisierung der Öffentlichkeit(en)“ zu halten. Die Fachtagung fand statt vom 12.-14. Juli 2010 in Bad Urach in Zusammenarbeit mit den Fachstellen für das öffentliche Bibliothekswesen bei den Regierungspräsidien Baden-Württemberg statt. Diesen Vortrag veröffentliche auf meinem Blog in den kommenden Tag […]

Das ungleiche Duell

Nun steht es fest: Am 30. Juni bewerben sich mindestens zwei Kandidaten für die Nachfolge Host Köhlers für das Amt des Bundespräsidenten. Christian Wulff, bislang Ministerpräsident von Niedersachsen, wurde im Eilverfahren von der schwarz-gelben Regierungskoalition ins Rennen geschickt. SPD und Bündnis90/Die Grünen warteten kurz darauf mit einem Gegenkandidaten auf: Ihnen gelang mit der Nominierung Joachim Gaucks, einst Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde, ein überraschender Coup. Die Gegensätze dieser beiden Anwärter könnten größer kaum sein.

Elena: Die neue Volkszählung

„Weniger Bürokratie, mehr Effizienz“ verspricht das Bundeswirtschaftsministerium vollmundig in seinem Faltblatt, mit dem es für den zu Jahresbeginn eingeführten Elektronischen Entgeltnachweis, kurz: Elena, wirbt. Elena soll die Einkommensdaten aller abhängig Beschäftigten – betroffen sind knapp 40 Millionen Bürgerinnen und Bürger – erfassen und zentral in einer Datenbank zusammenführen. Das erklärte Ziel ist es, in Zukunft […]

Jürgen Habermas zum 80.: Die Rückkehr der Öffentlichkeiten

Medien übernehmen in modernen Demokratien lebenswichtige Aufgaben: Sie bilden, so Habermas, „das relativ […] dichte […] Netz öffentlicher Kommunikation“ und wirken als Antriebsmotor der Deliberation, also des öffentlich ausgetragenen Streitgesprächs der Bürger untereinander. Allerdings sind die traditionellen Verlagshäuser in den letzten Jahren in den Blick von Finanzinvestoren geraten, die diese – über die ohnehin bestehende […]